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06.10 2015, 20:25
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06.10 2015, 20:26 von merengue.)
(06.10 2015, 17:33)Beobachter schrieb: Hass, der: Substantiv, maskulin - heftige Abneigung; starkes Gefühl der Ablehnung und Feindschaft gegenüber einer Person, Gruppe oder Einrichtung
was da manchmal abgeht kann man so bezeichnen. Dass auch manche Bayernfans nicht alle Latten am Zaun haben - ok, ändert aber nichts an dem Phänomen. Ich wüsste auch niemanden "der am Boden" liegt. Ein deutscher Verein hat ziemlich derb gegen einen anderen verloren, so what. Außer das zum Teil etas übersteigerte Ego des verlierenden Vereins bzw. eines Teils seiner Anhänger hat eigentlich nix Schaden genommen. Was ich 2011/12 von manchem Schwarz-Gelbem (nicht alle! - aber leider erschreckend viele) zu hören bekommen habe, war da was ganz anderes.
btw: dass sich ausgerechnet ein Realfan dahingehend äußert, entbehrt nicht einer gewissen Ironie...
Sehe ich genau so wie du. Aber ich guck immer zuerst in den Spiegel bevor ich sowas raushaue. Mein Verein polarisiert, aber ausser als Mou Trainer war, habe ich selten bis nie schlechtes Wort über andere Vereine gehört, weder von Spielern noch Verantwortlichen. Das die Realfans mit zu den dümmsten gehören ist mir auch klar. Die meisten haben aber weder eine emotionale Verbindung zum Verein, noch kennen sie ihn richtig. Ich zum meinen Teil habe gestern Abend die Wiederholung von Bayern Dortmund genossen, weder Hass, noch Neid oder sonst etwas gespürt. Dann habe ich das Derby Madrileño geguckt und fast geweint, weil es 3 Klassen schlechter war. Wenn ich Bayern sehe, dann wünsche ich mir das meine Mannschaft auch so spielt. Wenn mein Verein nicht gewinnt, dann ist es mir egal wer sonst gewinnt. Aber natürlich bin ich nicht traurig wenn z.B Barca spiele verliert. Was ich nicht mag ist es wenn man sich auch bei Erfolgen falsch verhält, leider gehört es heutzutage dazu. La Decima habe ich wochenlang gefeiert ohne einen Barca oder Bayernfan anzugreifen. Pique's erste Worte gingen richtung Madrid und auch bei der Meisterfeier konnte er es nicht lassen. Genau so wie Lahm, Watzke und die ganzen Versntwortlichen sich bei Siegen oder Niederlagen schlecht verhielten.
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Gut die Brisanz zwischen Barca und Real hat historisch betrachtet - und eigentlich bis heute - politische Gründe. Die relative sportliche Gleichwertigkeit ist es, die die Rivalität am Leben hält. Und Pique ... - naja Pique halt, lassen wir das.
Das Problem im Verhältnis Bayern-Dortmund sehe ich gar nicht so sehr auf der Spielerebene. Sieht man von einzelnen unschönen Szenen ab (mit Subotic werde ich wohl immer ein Problem haben, auch wenn es im Eifer des Gefechts war) und Sticheleien ab, so passierte, wenn überhaupt, der meiste "Stunk" auf Funktionärsebene. Alles nichts wildes - auch wenn ich manchmal den Kopf schüttele und manche Aktion durchaus ungeschickt war und Gegensätze ohne Not verschärft hat. Was mich wirklich entsetzt, ist der Ton der zum Teil unter den Fans herrscht. Ich rede nicht von Frotzeleien, meinetwegen auch groben.
In einem Dortmundforum gab es bspw folgenden - zufällig gewählten - Austausch - und das ist noch nicht das schlimmste was man finden würde, würde man danach suchen.
A "Konsequenterweise müsste man einen Müller mal vor einem eventuellen 6:0 einfach humorlos kaputtgrätschen. Mal sehen, was dann los ist."
B "Meinst du etwa Tomas Müller? Ich hasse den dafür!!! Bayern führt 6:0 und der jubelt beim 7:0 noch so als würde er gerade die CL gewinnen."
C "Das ist ein ganz ekelhafter Charakterzug und hat mit Ehrgeiz nix mehr zu tun. Wenn der Gegner am Boden liegt und kapituliert, muss man nicht auch noch drauf treten und ihn weiter demütigen. Klar kann man auf weitere Tore spielen, aber dann sollte man den eigenen Jubel etwas zügeln, denn schön ist das für andere Manschaften nicht so vernichtet zu werden." darauf D "Naja, es fehlen aber diejenigen, die seinen sportlichen Ehrgeiz einbremsen wenn er unsportlicher Ehrgeiz wird. Wobei ich Müller- so wenig ich ihn mag!- nicht so einschätze, dass er Gegner demütigen will.
Aber für eine frühere Generation von Verteidigern- etwa Sergej Gorlukovitch- wäre er wohl trotzdem zu ekstatisch gewesen in seinem Jubel und hätte dann mal einen abbekommen. Ob man bedauern muss, dass es nicht mehr so ist weiß ich nicht, aber so oft unberührt auf dem Boden würde er sicher nicht mehr liegen. Hätte ihn gern mal gegen Karlheinz und Bernd Förster gesehen, also unter damaligen Regelauslegungen."
Da gibt es dann zum Glück auch vernünftige Leute, die manches zurechtrücken, aber dass sind keine Einzelfälle nocht nichtmal reine online-Phänomene - alles schon face-to-face gehört. Spieler nicht mögen - ok - ich mag auch viele SPieler nicht, aber hier gibt es schon Hass. Sagt der eine Typ ja sogar selbst...
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(06.10 2015, 20:55)Beobachter schrieb: Gut die Brisanz zwischen Barca und Real hat historisch betrachtet - und eigentlich bis heute - politische Gründe. Die relative sportliche Gleichwertigkeit ist es, die die Rivalität am Leben hält. Und Pique ... - naja Pique halt, lassen wir das.
Das Problem im Verhältnis Bayern-Dortmund sehe ich gar nicht so sehr auf der Spielerebene. Sieht man von einzelnen unschönen Szenen ab (mit Subotic werde ich wohl immer ein Problem haben, auch wenn es im Eifer des Gefechts war) und Sticheleien ab, so passierte, wenn überhaupt, der meiste "Stunk" auf Funktionärsebene. Alles nichts wildes - auch wenn ich manchmal den Kopf schüttele und manche Aktion durchaus ungeschickt war und Gegensätze ohne Not verschärft hat. Was mich wirklich entsetzt, ist der Ton der zum Teil unter den Fans herrscht. Ich rede nicht von Frotzeleien, meinetwegen auch groben.
In einem Dortmundforum gab es bspw folgenden - zufällig gewählten - Austausch - und das ist noch nicht das schlimmste was man finden würde, würde man danach suchen.
A "Konsequenterweise müsste man einen Müller mal vor einem eventuellen 6:0 einfach humorlos kaputtgrätschen. Mal sehen, was dann los ist."
B "Meinst du etwa Tomas Müller? Ich hasse den dafür!!! Bayern führt 6:0 und der jubelt beim 7:0 noch so als würde er gerade die CL gewinnen."
C "Das ist ein ganz ekelhafter Charakterzug und hat mit Ehrgeiz nix mehr zu tun. Wenn der Gegner am Boden liegt und kapituliert, muss man nicht auch noch drauf treten und ihn weiter demütigen. Klar kann man auf weitere Tore spielen, aber dann sollte man den eigenen Jubel etwas zügeln, denn schön ist das für andere Manschaften nicht so vernichtet zu werden." darauf D "Naja, es fehlen aber diejenigen, die seinen sportlichen Ehrgeiz einbremsen wenn er unsportlicher Ehrgeiz wird. Wobei ich Müller- so wenig ich ihn mag!- nicht so einschätze, dass er Gegner demütigen will.
Aber für eine frühere Generation von Verteidigern- etwa Sergej Gorlukovitch- wäre er wohl trotzdem zu ekstatisch gewesen in seinem Jubel und hätte dann mal einen abbekommen. Ob man bedauern muss, dass es nicht mehr so ist weiß ich nicht, aber so oft unberührt auf dem Boden würde er sicher nicht mehr liegen. Hätte ihn gern mal gegen Karlheinz und Bernd Förster gesehen, also unter damaligen Regelauslegungen."
Da gibt es dann zum Glück auch vernünftige Leute, die manches zurechtrücken, aber dass sind keine Einzelfälle nocht nichtmal reine online-Phänomene - alles schon face-to-face gehört. Spieler nicht mögen - ok - ich mag auch viele SPieler nicht, aber hier gibt es schon Hass. Sagt der eine Typ ja sogar selbst...
Und solche Geschichten kann ich dir von jedem Fanlager erzählen, damit muss man leider leben.
Hanna von und zu Bach reloaded
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Ich halte die Sage vom Fan-Hass auf den FC Bayern für Legenden-und Götterverklärung. Viel Feind, viel Ehr. Was wird eigentlich erwartet? Stellt Euch doch mal Euer persönliches Feindbild in Form einer Fußballmannschaft vor. Und fragt Euch dann mal, ob das nicht dazugehört? Es gibt immer gut und böse, ohne böse wärs langweilig.
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Ich glaube zwischen den (meisten) Spielern ist das Spiel BVB - Bayern überhaupt kein Hassduell, das sind doch fast alle inzwischen Kollegen oder sogar Freunde. Ausnahmen mag es geben. Die Verantwortlichen reißen sich im Moment zusammen und gießen zumindest kein Öl ins Feuer, die Trainer kuscheln ja bald miteinander, da ist doch alles top.
Die Fans, da sieht es anders aus. Bei vielen spürt man den Hass, ich habe einen BVB-Arbeitskollegen, der ernsthaft und ohne Ironie Bayern Spielern den Tod wünscht. Er hasst aus vollem Herzen. Er freut sich über jeden Kreuzbandriss wie ein kleines Kind , er freut sich über die Krankheit von Gerd Müller etc. Das ist sicher eine Ausnahme und soll keinesfalls heißen, das alle BVB Fans so sind.
Man sagt ja schnell, ich hasse die Schalker, Dortmunder oder wen auch immer, aber dennoch wünsche ich keinem Spieler Verletzung, Krankheit oder sonstwas. Ich mag den BVB nicht, ich wünsch denen sportlich nichts Gutes, aber ich hasse deswegen keinen Spieler oder Trainer. Ich kann (konnte) mich wunderbar über Klopp oder Watzke aufregen und auch mal sagen " Ich hasse den Kerl", aber das meint nicht, da sich ihm persönlich irgendwas schlechtes wünsche. Es bezieht sich dann eher auf die Repräsentationsfunktion dieser Person für einen ungeliebten Verein.
Und ich glaube dass auch 99% der Fans anderer Mannschaften so sind.
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