(29.10 2015, 16:15)Elber2001 schrieb: [ -> ]Hallo freunde,
ich bin leicht irritiert:
In seiner Biographie sagte Guardiola ungefähr im folgenden Wortlaut:
"Perfektion entsteht im Fussball höchst selten."
Dann habe ich heute auf sport.de folgenden Text gelesen:
"Die erste Halbzeit in Wolfsburg haben wir Wahnsinn gespielt", musste selbst der stets kritische Guardiola gestehen. Aber: "Perfektion existiert nicht."
Widerspricht sich Pep oder was meint er nun über Perfektion im Fussball ?
Es ist ganz einfach:
Pep ist ein Perfektionist... Damit ist aber auch immer verbunden, dass diese Menschen in ihrem Streben erkennen müssen: Es gibt keine Perfektion - Was ja eh jeder weiß. Aber sie streben sie dennoch immer wieder an. Das ist ein Lernprozess, der vermutlich ein ganzes Leben andauert. Ich kann da leider ein Lied von singen... Das ist auch ein riesiges Thema bei mir. Ich bin zwar kein Fußballtrainer, aber ich bin Musiker und Mediendesigner... Ich komme immer wieder an meine Grenzen und das ist nicht lustig. Der typische Hinweis auf einen Perfektionisten: Er erkennt immer das Haar in der Suppe, was natürlich ein schlechter Vergleich ist, denn ein Haar gehört nicht in die Suppe, egal wie gut oder schlecht die Suppe ist... Aber Pep sieht viele tolle Aktionen seiner Mannschaft, aber es klappt nicht alles. Er hat schon so viele Male eine Mannschaft auf ein Spiel vorbereitet und musste schon so oft damit leben, dass es nicht 90 Minuten rund laufen kann... Natürlich hat er gelernt, das auch nach außen zu akzeptieren - Am Spielfeldrand übrigens nicht - , aber dennoch fuchst es ihn auch. Genau deswegen kann er die Spiele seiner Mannschaft nicht so genießen, wie es ein weniger perfektionistischer Trainer vielleicht tun würde... Und genau deswegen hat er sich seine Bescheidenheit für die Presse bewahrt... Dennoch wird er sich auch immer widersprechen solange er noch nicht seinen persönlichen Frieden bei dem Thema gefunden hat. Es ist einfach ein laufender Prozess. Manche Künstler können das ihr ganzes Leben lang nicht, egal wie groß die äußere Anerkennung auch sein mag. Sie haben ihre eigenen Maßstäbe und denen genügen sie meist nicht, darunter leiden sie dann und deswegen brauchen sie der Gesundheit wegen dann auch öfter mal eine Auszeit. Sorry fürs Ausschweifen, ist einfach ein spannendes Thema für mich

@ Tooooooooor: Ich denke, dass unsere Ansicht nicht weit auseinander geht, aber ich sehe noch eine Differenz:
Was heißt Erfolg? Du sagst, dass wir das erfolgreichste Jahr unter Jupp hatten. Okay, nach Titeln gemessen stimmt das.
Was heißt Leistung? Im darauffolgenden Satz sagst du, dass der Erfolg von Jupp die Leistung von Pep nicht schmälern soll.
Für mich gilt: Die Leistung einer Mannschaft / Trainers / ... darf nicht NUR an den Ergebnissen (-> Titel (Erfolg?)) gemessen werden.
Pep hat mal gesagt, dass er sich bei Barcelona nie um das Triple gekümmert hat. Er wollte nur, dass seine Spieler gut spielen. Wenn das Triple gekommen ist, dann war das schön, aber darum ging es ihm nicht primär. Hier ist es ähnlich, allerdings haben manche Fans seit dem Triple zu hohe Anforderungen. Pep weiß, dass für manche Fans nur das Triple zählt. Pep will auch von den Fans geliebt werden und wenn er nach dem Spiel gegen Barcelona sieht, dass sich die Fans trotz Niederlage bei seinen Spielern und ihre Leistung bedanken, dann freut ihn das sehr.
Eine CL ist nicht planbar. Ein Triple ist noch weniger planbar. Wer das denkt, der kann das gerne weiter tun, aber wenn ich hier nach dem Sieg gegen Wolfsburg im DFB-Pokal lese "Double ist schon sicher", dann weiß ich auch nicht mehr weiter...
…und das Alles wird vom Dirigenten und Dompteur Guardiola, wie in einem Sinfonieorchester, inszeniert…..
Das kann man nicht hoch genug bewerten.
Wenn Bayern ihn besser gegen die penetranten Fragen der Journalisten abschirmt,
“Wann verlängern sie ihren Vertrag” und wenn das Damoklesschwert des Triple, durch die Medien und einen Teil der Fans, nicht mehr ständig über jedem Spieltag schweben würde, sondern öfters ein Loblied angestimmt würde über die Schönheit, Dynamik und Individualität des Bayernspiels, dann und auch nur dann, wird Guardiola uns noch länger erhalten bleiben.
Auch Fußballtrainer-Dirigenten ziehen ihre Motivation aus dem Beifall des Fußballpublikums.
(29.10 2015, 23:03)Dimi schrieb: [ -> ]@ Tooooooooor: Ich denke, dass unsere Ansicht nicht weit auseinander geht, aber ich sehe noch eine Differenz:
Was heißt Erfolg? Du sagst, dass wir das erfolgreichste Jahr unter Jupp hatten. Okay, nach Titeln gemessen stimmt das.
Was heißt Leistung? Im darauffolgenden Satz sagst du, dass der Erfolg von Jupp die Leistung von Pep nicht schmälern soll.
Für mich gilt: Die Leistung einer Mannschaft / Trainers / ... darf nicht NUR an den Ergebnissen (-> Titel (Erfolg?)) gemessen werden.
Pep hat mal gesagt, dass er sich bei Barcelona nie um das Triple gekümmert hat. Er wollte nur, dass seine Spieler gut spielen. Wenn das Triple gekommen ist, dann war das schön, aber darum ging es ihm nicht primär. Hier ist es ähnlich, allerdings haben manche Fans seit dem Triple zu hohe Anforderungen. Pep weiß, dass für manche Fans nur das Triple zählt. Pep will auch von den Fans geliebt werden und wenn er nach dem Spiel gegen Barcelona sieht, dass sich die Fans trotz Niederlage bei seinen Spielern und ihre Leistung bedanken, dann freut ihn das sehr.
Eine CL ist nicht planbar. Ein Triple ist noch weniger planbar. Wer das denkt, der kann das gerne weiter tun, aber wenn ich hier nach dem Sieg gegen Wolfsburg im DFB-Pokal lese "Double ist schon sicher", dann weiß ich auch nicht mehr weiter...
Ich habe mich entschieden Pep nicht mehr viel / alles (die Mischung ist mir selbst noch nicht ganz klar) zu glauben bei den Pressekonferenzen

Das sehr sympathische Understatment hat sicher nicht viel mit dem Trainer zu tun, den man für seine tolle Arbeit bei Barcelona und auch jetzt den Bayern bewundern kann

Er hat halt einen Weg gefunden um so wenig Kritik wie möglich in den Pressekonferenzen zu provozieren (Nur die Mannschaft zählt, nur der Verein zählt, eigene Fehler sofort zugeben (Real Madrid)). Oder glaubt jemand, dass der schüchterne, sich ständig ins Gesicht fassende Mensch einen Weltclub und deren Superstars führen kann? - Das Gesamtbild bleibt uns vermutlich auf immer verborgen. Und nicht falsch verstehen: Mir ist das zehnmal lieber als Mourihno (fast immer) oder Klopp (wenn er verloren hat und er die Journalisten angreift) oder Van Gaal (der glaubt den Fußball erfunden zu haben). Wenn also Pep sagt, dass ihm die Titel egal sind, dann stimmt das sicher nicht

Klar, er hats gesagt und man kann ihm glauben, aber ich bin mir sicher, dass sich kein Trainer dieser Welt den großen Titeln und deren Wirkung verschließen kann - Natürlich weiß ich nicht, wie relativ das bei ihm ist. Sollte er tatsächlich glauben, was er da sagt und sei es nur in dem Augenblick, dann ist das für mich auch nur der Versuch eines Perfektionisten sich selbst zu maßregeln. So nach dem Motto: Endspiel CL Endspiel... dreckiger Sieg = Nix wert. Bundesliga Gegner X... fast perfektes Spiel = sportliche Befriedigung.
Ich hoffe das kommt nicht zu sehr Guardiola kritsch rüber, denn so ist das nicht gemeint. Ich würde diesen Trainer gerne noch eine lange Zeit beim FC Bayern sehen... aber wir wissen alle, dass das nicht geschehen wird. Die Gründe dafür sind aber hauptsächlich bei Pep selbst zu suchen (kein Langzeittrainer, kein Genießer, Perfektionist, tendenzieller Burnout Kandidat) und das muss man halt auch ansprechen, wenn es um ihn geht. Ein so junger Trainer, der so erfolgreich bei einem Verein wie dem FC Bayern arbeitet sollte eigentlich von sich aus auch verlängern wollen. Das wäre wohl eher der normale Lauf der Dinge.
(29.10 2015, 23:03)Dimi schrieb: [ -> ]@ Tooooooooor: Ich denke, dass unsere Ansicht nicht weit auseinander geht, aber ich sehe noch eine Differenz:
Was heißt Erfolg? Du sagst, dass wir das erfolgreichste Jahr unter Jupp hatten. Okay, nach Titeln gemessen stimmt das.
Was heißt Leistung? Im darauffolgenden Satz sagst du, dass der Erfolg von Jupp die Leistung von Pep nicht schmälern soll.
Für mich gilt: Die Leistung einer Mannschaft / Trainers / ... darf nicht NUR an den Ergebnissen (-> Titel (Erfolg?)) gemessen werden.
Pep hat mal gesagt, dass er sich bei Barcelona nie um das Triple gekümmert hat. Er wollte nur, dass seine Spieler gut spielen. Wenn das Triple gekommen ist, dann war das schön, aber darum ging es ihm nicht primär. Hier ist es ähnlich, allerdings haben manche Fans seit dem Triple zu hohe Anforderungen. Pep weiß, dass für manche Fans nur das Triple zählt. Pep will auch von den Fans geliebt werden und wenn er nach dem Spiel gegen Barcelona sieht, dass sich die Fans trotz Niederlage bei seinen Spielern und ihre Leistung bedanken, dann freut ihn das sehr.
Eine CL ist nicht planbar. Ein Triple ist noch weniger planbar. Wer das denkt, der kann das gerne weiter tun, aber wenn ich hier nach dem Sieg gegen Wolfsburg im DFB-Pokal lese "Double ist schon sicher", dann weiß ich auch nicht mehr weiter...
Ich finde unerklärlich wie man alles rein auf die Titel zu reduzieren kann. Weil Jupp (in einer Saison) mehr Titel gewonnen hat als Pep ist automatisch der bessere Trainer? Wer so denkt kann sich einfach noch nie in einem Wettbewerb befunden haben. Dann wüsste man nämlich dass der erste Platz eine relative Sache ist.
(30.10 2015, 00:36)pitvonbonn schrieb: [ -> ]…und das Alles wird vom Dirigenten und Dompteur Guardiola, wie in einem Sinfonieorchester, inszeniert…..
Das kann man nicht hoch genug bewerten.
Wenn Bayern ihn besser gegen die penetranten Fragen der Journalisten abschirmt,
“Wann verlängern sie ihren Vertrag” und wenn das Damoklesschwert des Triple, durch die Medien und einen Teil der Fans, nicht mehr ständig über jedem Spieltag schweben würde, sondern öfters ein Loblied angestimmt würde über die Schönheit, Dynamik und Individualität des Bayernspiels, dann und auch nur dann, wird Guardiola uns noch länger erhalten bleiben.
Auch Fußballtrainer-Dirigenten ziehen ihre Motivation aus dem Beifall des Fußballpublikums.
1. Kann man den Journalisten nicht vorschreiben, was sie fragen dürfen. (freies Land uns so ^^)
2. Ist in Deutschland bei auslaufenden Verträgen immer ein starkes Interesse der Medien vorhanden.
3. Weltklasse Mannschaft / Weltklasse Trainer / englische Vereine mit Jobs... das ist halt schon ein gefundenes Fressen für die Medien - sogar weltweit.
4. Ärgert mich an den Kommentatoren in Deutschland schon immer die Fehlersuche bei tollen Aktionen. Selten wird die Offensivleistung einer Mannschaft gewürdigt, sondern es wird lieber auf der mangelnden Defensivleistung des Gegners rumgehackt. Das schult allerdings auch das breite Publikum in die falsche Richtung.
5. Tatsächlich wäre es hilfreich, wenn die Bayernfans noch positiver auf diesen Trainer reagieren würden, aber wie hier auch im Forum, geht es dann nur um die Niederlagen (Real Madrid, Dortmund, FC Barcelona und jetzt Arsenal). Wenn ein Trainer mit der Kritik oder Enttäuschung der Fans (berechtigt oder unberechtigt) nicht umgehen kann, dann ist das auch wieder eher ein Problem des Trainers als der Fans. Fußball ist ein einfaches Spiel. Es ersetzt in unserer Gesellschaft das Brot und Spiele der Römer. Wir alle werden sehr unterhaltsam von ganz anderen Themen abgelenkt und man denkt fast die Welt dreht sich nur noch um diesen Sport. Ist schon so Richtung Matrix.

- Geht mir leider auch so
Und es gibt auch eine Wahrheit, die auch Guardiola nicht ignorieren kann: Die CL Titel mit Barcelona haben seine Karriere erst zu etwas derart besonderem gemacht. Ohne diese Titel würde er nicht von der halben/ganzen Fußballweltelite als Trainer gewollt werden.
(30.10 2015, 00:45)StepMuc schrieb: [ -> ] (29.10 2015, 23:03)Dimi schrieb: [ -> ]@ Tooooooooor: Ich denke, dass unsere Ansicht nicht weit auseinander geht, aber ich sehe noch eine Differenz:
Was heißt Erfolg? Du sagst, dass wir das erfolgreichste Jahr unter Jupp hatten. Okay, nach Titeln gemessen stimmt das.
Was heißt Leistung? Im darauffolgenden Satz sagst du, dass der Erfolg von Jupp die Leistung von Pep nicht schmälern soll.
Für mich gilt: Die Leistung einer Mannschaft / Trainers / ... darf nicht NUR an den Ergebnissen (-> Titel (Erfolg?)) gemessen werden.
Pep hat mal gesagt, dass er sich bei Barcelona nie um das Triple gekümmert hat. Er wollte nur, dass seine Spieler gut spielen. Wenn das Triple gekommen ist, dann war das schön, aber darum ging es ihm nicht primär. Hier ist es ähnlich, allerdings haben manche Fans seit dem Triple zu hohe Anforderungen. Pep weiß, dass für manche Fans nur das Triple zählt. Pep will auch von den Fans geliebt werden und wenn er nach dem Spiel gegen Barcelona sieht, dass sich die Fans trotz Niederlage bei seinen Spielern und ihre Leistung bedanken, dann freut ihn das sehr.
Eine CL ist nicht planbar. Ein Triple ist noch weniger planbar. Wer das denkt, der kann das gerne weiter tun, aber wenn ich hier nach dem Sieg gegen Wolfsburg im DFB-Pokal lese "Double ist schon sicher", dann weiß ich auch nicht mehr weiter...
Ich finde unerklärlich wie man alles rein auf die Titel zu reduzieren kann. Weil Jupp (in einer Saison) mehr Titel gewonnen hat als Pep ist automatisch der bessere Trainer? Wer so denkt kann sich einfach noch nie in einem Wettbewerb befunden haben. Dann wüsste man nämlich dass der erste Platz eine relative Sache ist.
Wenn du meinen Kommentar meinst, mir ging es nur darum, dass es auch einen FC Bayern ohne Guardiola geben kann und diese ebenfalls erfolgreich sein kann. Ich habe niemals die Qualität von Heynckes und Guardiola verglichen. Macht auch keinen Sinn: Andere Zeit, Andere Gegner, andere Spieler, andere Philosophie... usw.
(29.10 2015, 22:01)Dimi schrieb: [ -> ]Ich finde es zwar traurig, dass es Leute (Fans) gibt, die fast ausschließlich durch die Konsumierung von Medien ihre Meinung bilden, aber das kann man wohl nicht ändern. Alleine die Tatsache, dass die Bild so oft in Deutschland konsumiert wird entzückt mich immer wieder...
Eine Sache will ich euch aber vermitteln: Pep will genau das! Er will seine Spieler, seinen Trainerstab und alle anderen internen Kollegen in Ruhe arbeiten lassen. Sollen doch die Medien weiterhin auf ihn eindreschen. Gibt es überhaupt noch Artikel über unsere Spieler? Ja, aber werden sie bzw. Passagen daraus verbreitet? Nein. Man liest kaum noch etwas über unsere Spieler, unsere Bosse, oder sonstwas. Pep nimmt IMMER wenn wir verlieren oder etwas nicht läuft die Schuld auf seine Kappe und die Spieler und alle anderen haben dadurch Ruhe!
Vielleicht ist das sogar eine Strategie, wer weiß?! Alleine die Tatsache, dass nach der Niederlage gegen Arsenal kaum Artikel über unsere Spieler aufgetaucht sind und man lieber weiterhin direkt über Pep reden wollte spricht für sich. Weiter so Medien, immer weiter! Pep kann das recht sein. Unseren Spielern kann das recht sein. Unseren Bossen kann das recht sein. Alles gut.
@ Libero: Was meinst du mit "Was ist daran falsch?"? Wenn ich hier lese "wenn Pep dieses Jahr die CL nicht gewinnt, dann ist er gescheitert", dann habe ich auch keine Lust mehr auf irgendetwas einzugehen. Dann schreibe ich auch einfach just4fun, dass Pep der beste Trainer dieser Welt ist. Das ist meine subjektive Meinung und alleine die Tatsache, dass man sich in einem Bayern-Forum dafür noch rechtfertigen muss ist traurig.
Nee Dimi, da hast Du mich falsch verstanden, meine Frage galt der anderen Fraktion und soll eigentlich eine Unterstützung sein, will heissen das dein Post, auf den ich mich bezogen habe, auch meine Meinung ist und ich einige Kommentare dazu nicht nachvollziehen kann.
Also " Was ist daran falsch" meint eigentlich, was wollt ihr, er hat doch Recht.
Okay, dann überschneiden sich unsere Meinungen.

Laut spanischen Medien steht Guardiola vor einer VVL bei Bayern bis 2018.
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