(02.02 2014, 20:03)Jarou schrieb: [ -> ]Naja, in der Einzelnorm-Klausel steht aber nichts von "in Betracht ziehen, ob der Schuldige ein guter Kerl ist". Hoeness hat sich bisher nix zu schulden kommen lassen - spricht für ihn. Allerdings ist er ein Wirtschaftsboss, er sollte sich mit Steuergeschichten auskennen - spricht eher gegen ihn. Und so weiter.
Der Text ist doch eindeutig. Die ständige Rechtsprechung auch. Der BGH hat die Milderungsgründe in Steuerstrafsachen ausdrücklich unterstrichen.
Ich sage jetzt schon voraus, dass Uli nicht in den Knast geht. Auch ohne Deal, sondern weil er einfach ein guter Kerl ist, der mal einen Fehler begangen hat.
(02.02 2014, 20:24)Lars_Tragl schrieb: [ -> ]weil er einfach ein guter Kerl ist, der mal einen Fehler begangen hat.
Das reicht aber nicht immer aus, um nicht in den Kanst zu gehen...
(02.02 2014, 19:46)Hanna von und zu Bach schrieb: [ -> ] (02.02 2014, 19:42)gkgyver schrieb: [ -> ]wie die im Bundestag, die sonst keine Hemmungen haben unser Geld zu verpulvern sollen sich bitteschön zurück halten.
Sollen sie sagen, oh schön gemacht Uli , kannst es besser als wir, und Vorbilder wie du brauchen wir auch außerhalb der Politik?
Nein, aber ich finde es abstoßend dass solche Personen das grundsätzlich erstmal schamlos ausnutzen für Parteipropaganda, und diejenigen, die weiß der Himmel wieviel Mauschelei in Hinterzimmern betreiben, meinen sie müssten jetzt die Moralinstanz spielen.
Und ja, in der Tat, Menschen wie Hoeneß brauchen wir in und außerhalb der Politik, auch als Vorbild.
Hoeneß hat ein Gerechtigkeitsempfinden wie ganz wenige im öffentlichen Licht, ganz zu schweigen von Durchsetzungsvermögen und eine Meinung, die sich nicht ändert weil es die Gunst der Stunde gerade diktiert.
Wird ja so getan als wäre Hoeneß' Lebensleistung zerstört. Von der Lebensleistung was Zivil-Engagement angeht kann eine ach so enttäuschte Merkel nur träumen.
(03.02 2014, 00:31)gkgyver schrieb: [ -> ]Hoeneß hat ein Gerechtigkeitsempfinden wie ganz wenige im öffentlichen Licht, ganz zu schweigen von Durchsetzungsvermögen und eine Meinung, die sich nicht ändert
Entschuldige bitte, ich will hier bei den ganzen Huldigungen, Kniefällen und Anbetungen kein Wasser in den Wein gießen. Aber so langsam wirds peinlich.
Für viele dauert es scheinbar etwas länger zu begreifen, dass das Denkmal Hoeneß längst bröckelt und er längst nicht der Gott ist, als der immer dargestellt wird.
Ich halte nach wie vor viel von ihm, aber man sollte den Tatsachen auch mal ins Auge sehen.
(02.02 2014, 20:45)Hanna von und zu Bach schrieb: [ -> ] (02.02 2014, 20:24)Lars_Tragl schrieb: [ -> ]weil er einfach ein guter Kerl ist, der mal einen Fehler begangen hat.
Das reicht aber nicht immer aus, um nicht in den Kanst zu gehen...
In seinem Fall wird es aber reichen.
Ich würde sonst auch vom Glauben abfallen.
(03.02 2014, 09:34)Lars_Tragl schrieb: [ -> ] (02.02 2014, 20:45)Hanna von und zu Bach schrieb: [ -> ] (02.02 2014, 20:24)Lars_Tragl schrieb: [ -> ]weil er einfach ein guter Kerl ist, der mal einen Fehler begangen hat.
Das reicht aber nicht immer aus, um nicht in den Kanst zu gehen...
In seinem Fall wird es aber reichen.
Ich würde sonst auch vom Glauben abfallen.
Natürlich geht er nicht in den Kahn. Dafür wird sein bisheriges positives Engagement schon ausreichen.
Aber, es sind schon Leute für deutlich weniger eingefahren. ..
(03.02 2014, 09:45)Hanna von und zu Bach schrieb: [ -> ]Aber, es sind schon Leute für deutlich weniger eingefahren. ..
Das ist unbestritten. Aber die hatten dann vielleicht auch weniger Milderungsgründe vorzutragen.
Das hab ich glaub ich immer noch nicht ganz verstanden:
"Bei der Zumessung wägt das Gericht die Umstände, die für und gegen den Täter sprechen, gegeneinander ab. Dabei kommen namentlich in Betracht:
die Beweggründe und die Ziele des Täters,
die Gesinnung, die aus der Tat spricht, und der bei der Tat aufgewendete Wille,
das Maß der Pflichtwidrigkeit,
die Art der Ausführung und die verschuldeten Auswirkungen der Tat,
das Vorleben des Täters, seine persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse sowie
sein Verhalten nach der Tat, besonders sein Bemühen, den Schaden wiedergutzumachen, sowie das Bemühen des Täters, einen Ausgleich mit dem Verletzten zu erreichen."
"das Vorleben des Täters, seine persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse" - ich nehme an, darauf beziehst du dich, Lars, die anderen Artikel haben ja nix zu tun mit dem sonstigen Leben. Ich verstehe "Vorleben des Täters" allerdings als Vorstrafen u.ä., und das scheint mir auch bei Wikipedia so erklärt zu sein. Persönliche und wirtschaftliche Verhältnisse sind ja zB "kommt er aus schwierigen Verhältnissen, hat er Geldprobleme oder nicht" etc.
Klär mich bitte wirklich auf, wenn ich mich irre, ich kenne mich da nicht so aus. Es scheint mir nur irgendwie komisch, dass man sich mit Wohltätigkeit im Vorraus eine Strafmilderung sicher könnte.
(03.02 2014, 06:27)Hanna von und zu Bach schrieb: [ -> ] (03.02 2014, 00:31)gkgyver schrieb: [ -> ]Hoeneß hat ein Gerechtigkeitsempfinden wie ganz wenige im öffentlichen Licht, ganz zu schweigen von Durchsetzungsvermögen und eine Meinung, die sich nicht ändert
Entschuldige bitte, ich will hier bei den ganzen Huldigungen, Kniefällen und Anbetungen kein Wasser in den Wein gießen. Aber so langsam wirds peinlich.
Für viele dauert es scheinbar etwas länger zu begreifen, dass das Denkmal Hoeneß längst bröckelt und er längst nicht der Gott ist, als der immer dargestellt wird.
Ich halte nach wie vor viel von ihm, aber man sollte den Tatsachen auch mal ins Auge sehen.
Wenn er, wie du schreibst, öffentlich sehr milde angefasst wird, wo genau bröckelt dann sein Denkmal? Er ist jetzt zig Jahre Mansger gewesen, und hätte seine Karriere fast gekrönt durch den CL Sieg im eigenen Stadion. Bis dahin war von bröckeln nichts zu sehen.
Als dann die Steuersache öffentlich wurde, gab es dann eine mediale Inszenierung vom "gefallenen Engel" und dem doppelzüngigen Hoeneß.
Aber nur weil das so gedruckt wird, bröselt nicht sein "Denkmal". In seiner langen Karriere wird diese Steuersache immer eine Fußnote bleiben.
Jeman macht einen Fehler und büßt dafür, ganz einfach. Muss man nicht drauf rumreiten. Hoeneß selbst ist der erste, der sich dafür Vorwürfe macht. Also so what?
Die Unmengen Leute, die von seinen Spenden profitieren wirds nicht stören. Stören tut es höchstens das Finanzamt, und, naja ... die saubersten sind die da selbst nicht.
(03.02 2014, 13:34)Jarou schrieb: [ -> ]Klär mich bitte wirklich auf, wenn ich mich irre, ich kenne mich da nicht so aus. Es scheint mir nur irgendwie komisch, dass man sich mit Wohltätigkeit im Vorraus eine Strafmilderung sicher könnte.
Ich halte den Gesetzestext durchaus für selbsterklärend. Vorausgesetzt, man nähert sich dem Thema objektiv.
Irgendwo muß es ja einen Unterschied geben zwischen Ersttätern und Gewohnheitsverbrechern.
Ich wünsche dir, dass du auch morgen noch rechtzeitig bremsen kannst, wenn dir ein Kind vors Auto läuft. Vor allem aber wünsche ich dir für den Fall, dass du es nicht schaffst, ein blütenweises Punktekonto.