19.05 2015, 15:48
Ein Artikel im Spiegel: Verteilung der Bundesliga-TV-Einnahmen: Aufstand der zweiten Reihe
"[...] Es gibt allerdings ein paar Leute, denen die Langeweile an der Tabellenspitze gar nicht so ungelegen kommt. Denn die frühzeitig feststehenden Platzierungen sind ein wirksames Argument für eine kleine Revolution, die in Hamburg, Bremen und Frankfurt vorbereitet wird. Dort haben sich Widerstandskämpfer gefunden, die das Ziel verfolgen, die Hierarchien in der Liga zu durchbrechen. "Das Tabellenbild wird immer vorhersehbarer", sagt Heribert Bruchhagen, der Vorstandsvorsitzende von Eintracht Frankfurt, auf dem Sports Media Summit in Köln. "Diese Clusterung kann sich nicht ewig fortsetzen, sonst wird die Bundesliga irgendwann Gesamtschaden nehmen."
Es gibt bereits konkrete Pläne, wie sich die Tabelle ein wenig aufmischen ließe. Demnächst beginnt das Ausschreibungsverfahren zu den TV- und Internetrechten der Bundesliga, die ab 2017 neu vergeben werden. Einige Klubs wollen die Gelegenheit nutzen, um die Verteilung der Gelder neu zu diskutieren. Man könne beispielsweise die Quoten im Bezahlfernsehen zur Grundlage der Geldverteilung machen, lautet ein Vorschlag aus Bremen und Hamburg. Bislang hängt sie vom sportlichen Abschneiden in den vergangenen fünf Jahren ab. Auch die Auslastung der Stadien und die Anzahl der Fans, die zu Auswärtsspielen mitreisen, würden die kleineren Klubs gern berücksichtigen. In England und Italien werden diese Faktoren bei der Verteilung der TV-Einnahmen bereits einbezogen."
"Sobald Leistungskriterien eingebaut werden, würden "die Besten und die Größten" tendenziell noch größer, sagt Peter Rettig, der Geschäftsführer von 1899 Hoffenheim. Rettig lehnt die vorgelegten Vorschläge ab. Aus seiner Sicht lässt sich die rasant wachsende Kluft zwischen den Spitzenteams und dem Rest der Liga nur zuschütten, "indem man wieder mehr Gleichheit herstellt, also dahin zurück geht, wie es früher war". Bis 1992 erhielten alle Klubs identische Anteile am Fernsehgeld. [...] Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung könnte man nun fordern, dass diese Klubs aus der nationalen Vermarktung am wenigsten bekommen, sie haben schließlich andere Geldquellen. Aber der Mut zu solchen Ideen fehlt den Revolutionären. "Ich glaube, das wäre zu radikal, denn das sportliche Prinzip muss immer in einer federführenden Rolle bleiben", sagt Bremens Geschäftsführer Klaus Filbry. Es wird also allenfalls ein Revolutiönchen geben. [...] Der weit verbreitete Wunsch nach einer ausgeglicheneren Liga wird sich mit den derzeit vorliegenden Ideen aber kaum verwirklichen lassen. Das Streben nach immer mehr Geld ist derart ausgeprägt, dass gut durchdachte Veränderungen fast unmöglich sind. Denn am Ende wird niemand einem Vorschlag zustimmen, der die eigenen Einnahmen verringert."
Naja... da wird wohl nichts bei rumkommen. Bin aber gespannt, inwieweit das Anliegen insgesamt - ausgeglichenere Liga - vorangetrieben wird und was das für uns bedeutet...
Folgt man den Link, findet man übrigens eine Tabelle mit den aktuellen Ausschüttungen.
"[...] Es gibt allerdings ein paar Leute, denen die Langeweile an der Tabellenspitze gar nicht so ungelegen kommt. Denn die frühzeitig feststehenden Platzierungen sind ein wirksames Argument für eine kleine Revolution, die in Hamburg, Bremen und Frankfurt vorbereitet wird. Dort haben sich Widerstandskämpfer gefunden, die das Ziel verfolgen, die Hierarchien in der Liga zu durchbrechen. "Das Tabellenbild wird immer vorhersehbarer", sagt Heribert Bruchhagen, der Vorstandsvorsitzende von Eintracht Frankfurt, auf dem Sports Media Summit in Köln. "Diese Clusterung kann sich nicht ewig fortsetzen, sonst wird die Bundesliga irgendwann Gesamtschaden nehmen."
Es gibt bereits konkrete Pläne, wie sich die Tabelle ein wenig aufmischen ließe. Demnächst beginnt das Ausschreibungsverfahren zu den TV- und Internetrechten der Bundesliga, die ab 2017 neu vergeben werden. Einige Klubs wollen die Gelegenheit nutzen, um die Verteilung der Gelder neu zu diskutieren. Man könne beispielsweise die Quoten im Bezahlfernsehen zur Grundlage der Geldverteilung machen, lautet ein Vorschlag aus Bremen und Hamburg. Bislang hängt sie vom sportlichen Abschneiden in den vergangenen fünf Jahren ab. Auch die Auslastung der Stadien und die Anzahl der Fans, die zu Auswärtsspielen mitreisen, würden die kleineren Klubs gern berücksichtigen. In England und Italien werden diese Faktoren bei der Verteilung der TV-Einnahmen bereits einbezogen."
"Sobald Leistungskriterien eingebaut werden, würden "die Besten und die Größten" tendenziell noch größer, sagt Peter Rettig, der Geschäftsführer von 1899 Hoffenheim. Rettig lehnt die vorgelegten Vorschläge ab. Aus seiner Sicht lässt sich die rasant wachsende Kluft zwischen den Spitzenteams und dem Rest der Liga nur zuschütten, "indem man wieder mehr Gleichheit herstellt, also dahin zurück geht, wie es früher war". Bis 1992 erhielten alle Klubs identische Anteile am Fernsehgeld. [...] Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung könnte man nun fordern, dass diese Klubs aus der nationalen Vermarktung am wenigsten bekommen, sie haben schließlich andere Geldquellen. Aber der Mut zu solchen Ideen fehlt den Revolutionären. "Ich glaube, das wäre zu radikal, denn das sportliche Prinzip muss immer in einer federführenden Rolle bleiben", sagt Bremens Geschäftsführer Klaus Filbry. Es wird also allenfalls ein Revolutiönchen geben. [...] Der weit verbreitete Wunsch nach einer ausgeglicheneren Liga wird sich mit den derzeit vorliegenden Ideen aber kaum verwirklichen lassen. Das Streben nach immer mehr Geld ist derart ausgeprägt, dass gut durchdachte Veränderungen fast unmöglich sind. Denn am Ende wird niemand einem Vorschlag zustimmen, der die eigenen Einnahmen verringert."
Naja... da wird wohl nichts bei rumkommen. Bin aber gespannt, inwieweit das Anliegen insgesamt - ausgeglichenere Liga - vorangetrieben wird und was das für uns bedeutet...
Folgt man den Link, findet man übrigens eine Tabelle mit den aktuellen Ausschüttungen.