(04.10 2017, 18:02)Wembley Nacht schrieb: [ -> ]Ach ja btw, warum wurde hier eigentlich noch gar nicht darüber diskutiert, warum die Vereinsführung so spät eingegriffen hat? Schließlich gab es ja schon seit längerer Zeit stunk bei den Spielern wegen der Trainingsart usw. und anscheinend haben sich manche Spieler auch darüber beschwert. Warum hat die Vereinsführung also anscheinend nichts dagegen unternommen? Es lief ja anscheinend die ganze Zeit einfach so weiter....
Das habe ich mich schon gefragt.
Für mich ist die Entwicklung in der Rückschau und bei aller Vorsicht, ob das, was man so hört, auch stimmt oder man überhaupt alles weiß, aber nur konsequent. Im wesentlichen ist das Problem eines der Führung im weiteren Sinne.
- es gibt Disziplinlosigkeiten (u.a. Ribery) und schlechte Stimmung (Lewandowski und andere) bei den Spielern, die CA nicht ahndet/moderiert, weil er wahlweise a) zu gutmütig oder es ihm b) wurscht ist oder er sich c) nicht durchsetzen kann.
- vielleicht kann CA aber auch deswegen nicht gegensteuern, weil er und sein Team schlicht unglaubwürdig sind (Famlienbande, laissez-faire bei solchen Dingen wie Rauchen, "luschiges" Training)
- wer könnte es sonst machen? Der Vorstand/der Präsident oder vielleicht ein Sportdirektor könnten eingreifen. Letzterer wäre die naheliegende Option, aber Sammer ist ja bei Ankunft von CA weg.
- Das führt wieder zurück zum Verhältnis Rummenigge-Hoeneß und zur Frage: Warum ging Sammer?
Sammer selbst hat ja gesagt: „ 'Mir geht es sehr gut. Meine Gesundheit ist wiederhergestellt. Die umfangreichen medizinischen Untersuchungen haben dies zu 100 Prozent bestätigt.' Vielmehr führte er den hohen Zeitaufwand und den großen Energieverlust als Begründungen an." Energieverlust, weil er sich aufreibt - vielleicht an einem 2016 mit Macht ins Zentrum der Macht zurückstrebenden Hoeneß? Hoeneß jedenfalls will wohl wieder die Außendarstellung prägen (zumindest ist das mein Eindruck angesichts seiner dauernden medialen Einlassungen) und will entweder Sammer weg haben oder Sammer sieht für sich keine Perspektive mehr.
- Dann kommt auch kein neuer Sportdirektor. Irgendwie wirkt es so (wurde hier ja auch so vermutet), als wenn man den nicht mehr als nötig ansieht. Außendarstellung ist ja nun Chefsache. Das Klein-klein des Alltags scheint man dabei aber entweder aus dem Blick verloren zu haben oder man glaubt, dass es CA schon richten wird.
- Da scheint es im Ergebnis - wie gesagt bei aller Vorsicht - ja massive Fehlentwicklungen gegeben zu haben. Evtl. hat man die Negativdynamik des "Laissez-Faire" massiv unterschätzt. Ein Korrektiv in Form eines Sportdirektors scheint man entweder nicht für nötig befunden zu haben, oder nur in einer machtpolitisch ungefährlichen Form (also ohne Befugnisse), was dann kein ernstzunehmender Kandidat machen wollte. Deswegen ist das ein strukturelles Führungsversagen.