Da ich nicht weiß, wo sonst hin: "Der Herrschaftsverlust des FC Bayern" - der Substanzverlust ist messbar
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"Herrschaftsverlust äußert sich sowohl in Werten der Abwehr- wie der Angriffsarbeit. Im Verhindern von Kontern seien die Bayern, "gruppentaktisch schlechter geworden", so Reinartz. So sinnvoll es ist, Gegner offensiv zu überspielen, so schlecht ist es, defensiv selbst überspielt zu werden: Auf diesem Feld sind die Münchner, unter Guardiola stets einsam und eisern führend, im Liga-Vergleich zurückgefallen. Eintracht Frankfurt, Hertha BSC und Köln weisen bessere Werte auf.
Dass die Münchner dennoch die wenigsten Gegentore erhalten haben, erklärt Reinartz mit der besonderen Qualität von Spielern wie Neuer, Boateng, Hummels und Lahm. Die Frankfurter Abwehrstärke führt er auf die Entwicklung unter Trainer Kovac zurück, unter Vorgänger Veh war die Eintracht in dieser elementaren Disziplin Liga-Letzter.
Auch für die Offensive lässt sich der Eindruck belegen, dass die Münchner Brillanz verblichen ist. Aufs komplette Spielfeld bezogen, stehen die Daten der Bayern zwar weiterhin für Dominanz, dies gilt aber nicht mehr für die Zone, in der Torgefahr kreiert wird: Hoffenheim und Leipzig überspielen pro Partie durchschnittlich 48, respektive 47 Verteidiger, die Bayern 45. Auch in dieser Kategorie haben sie ihre bisher unangefochtene Vormachtstellung eingebüßt. Das liegt einerseits an einer - tendenziell unguten - Entwicklung, andererseits an Personalien.
Die häufige Abwesenheit von Arjen Robben, laut Reinartz "das absolute Nonplusultra der Liga, weil er mit seinen Dribblings und Pässen die meisten Gegenspieler hinter sich lässt", trübt das Bild. Den durchschnittlichen Bestwert (neun überspielte Verteidiger) hält derzeit Leipzigs Naby Keita - als zentraler Mittelfeldspieler. In Verbindung mit seinen starken Balleroberungs-Werten sehen ihn die Impect-Analysten derzeit als effektivsten Spieler - abgesehen von den Goalgettern Modeste (Köln) oder Aubameyang (BVB)."
Bei Thomas Müller, als verhinderter Torjäger in der Diskussion, ist statistisch übrigens kein Wertverlust gegenüber dem Vorjahr erkennbar, mit seinen kuriosen Laufwegen nimmt er als Passempfänger pro Partie weiter mehr als 60 Gegner aus dem Spiel. Ein Trost für seine Ligaflaute (null Tore) ist das kaum.