Zitat:Für die Premiere und Vermarktung neuer Filme zahlen die Filmstudios und Kinos doch genauso Irrsinnssummen. Das hat der Sport nicht exklusiv. Und wie bereits angemerkt wurde verzögert es sich hier auch. „The Batman“ kommt jetzt erst im Herbst 2021 hab ich heute gelesen. Die können alle aktuell nicht drehen. Die Studios stehen alle leer.
Der Unterschied zum Livesport ist, dass die Ausstrahlungsrechte eines Blockbusterfilms 1-3 Jahre nach Kinostart immer noch viele Millionen kosten, während die Rechte für ein Fussballspiel 1 Jahr nach Austragung wahrscheinlich nicht mal gehandelt werden, weil die keiner haben will.
(22.04 2020, 15:19)Cookie Monster schrieb: [ -> ]Wir sind uns einig, dass auf Pleiten niemand Lust hat. Aber geht es nicht gerade darum Menschenleben zu retten und die Wirtschaft mit Spritzen zu stützen bis die Pandemie wieder abflacht ? Diesen Shutdown macht die Weltgemeinschaft gerade ja nicht zum Spaß.
Ja, schon. Aber es muss halt überall ein vernünftiger Mittelweg gefunden werden. Radikales herunterfahren ist langfristig genauso tödlich wie die unkontrollierte Verbreitung.
Im Moment geht man davon aus, dass (Kontaktreduktion / Abstand halten/Atemmaske/Infektionsketten konsequent aufspüren) ausreichen um die Pandemie im Griff zu behalten.
Das Verbot von Großveranstaltungen kommt hinzu, weil es nach Großveranstaltungen unmöglich ist eine Infektionskette aufzuspüren.
Die Isolation der Risikogruppen kommt hinzu, weil für Risikogruppen im Vergleich zum Rest der Bevölkerung ein hohes individuelles Risiko besteht. Die dürfen sich schlicht nicht anstecken.
Fussball spielen zu lassen ist okay, sofern man zwischen dem Risiko für eine einzelne Person und dem für die Gesellschaft unterscheidet. Für die Gesellschaft besteht das Risiko ja aus einer unkontrollierten Verbreitung des Virus (das dann zur Überlastung des Systems führt und so weiter). Dieses Risiko hast du beim Fortführen der Buli nicht. Falls ein Spieler positiv getestet wird, kannst du ganz genau sagen welche Spieler jetzt ebenfalls für 2 Wochen in Quarantäne müssen. Darüber hinaus sollten die Spieler sich in ihrem Alltag natürlich ganz besonders an die Regeln halten. Das heisst kein Besuch bei den Eltern, immer Abstand halten, keine privaten Großveranstaltungen. Aber das gilt jetzt ja für jeden.
Es bleibt das individuelle Risiko für den infizierten Spieler. Da es sich bei den Spielern durch die Bank um kerngesunde, junge Sportler handelt, geht man nicht davon aus, dass sich darunter Personen befinden die sich besonders schützen müssten. Also ist auch das ein vertretbar geringes Risiko.
Zitat:]
Die Krise zeigt aber irgendwo auch eindrucksvoll auf welchem wackeligen wirtschaftlichen Konstrukt der Fußball mittlerweile steht. 4 Wochen ohne Spiele und schon droht die totale Pleite (siehe zB. Barca).
We sollen die Teams überhaupt zum Geld kommen, wenn die Einnahmen der Zuschauer fehlen ? Der Großteil der Teams finanziert sich doch gar nicht über TV, sondern über Spieltagseinnahmen per Tickets, Gastro, Sponsoring etc.
Für die erste Bundesliga sind die TV Gelder zumindest hoch genug um den Unterschied auszumachen.
Zitat:In anderen Sportarten sagt man einen Bewerb nach dem anderen ab, in Deutschland wird ab Liga 3 aus gemacht (wenn ich richtig informiert bin), aber die Bundesliga muss spielen ? Irgendwie seltsam diese Entscheidung...
Ich denke andere Sportarten sind ohne Tickets und Gastro nicht wirtschaftlich durchführbar (zumindest in Deutschland). Da dürfte außerdem drumherum die Infrastruktur fehlen um einen Geisterspielbetrieb zu organisieren und durchzuführen.
Es geht bei dem ganzen also nicht um den Sport oder das Vergnügen der Spieler, sondern wirklich knallhart um das Überleben der Vereine.
Vereine anderer Sportarten sind die Deutschland kleine Unternehmen, für die reichen Staatshilfen aus.