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Seh ich auch so, die Sache im Nahen Osten wird nur halbherzig angenommen...
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(16.07 2016, 16:28)Wyman schrieb: (16.07 2016, 15:47)gustav69 schrieb: @Dremmler
Der Verdacht dass es eine Inszenierung sein könnte oder zumindest dilettantisch versucht wurde komm für mich daher, da es
doch den putschenden Hauptakteuren klar sein hätte müsen, dass sie auf jeden Fall Erdogan “ausschalten“ müssen ( wie auch immer).
Da dies meinem Wissen nach dies nicht versucht wurde bin ich etwas verwundert.
Edit: Lese gerade dass sie sein Urlaubshotel angegriffen haben, nur etwas zu spät......
schließt eine Inszenierung immer noch nicht aus, scheint aber doch wohl schlecht geplant gewesen zu sein.
Genau das ist ein entscheidender Punkt bei einem Putsch in einem Staat, an dessen Spitze ein starker Mann steht, der das Land als Diktator oder Autokrat führt: Man muss zuerst diesen starken Mann ausschalten, damit der Putsch gute Aussichten auf Erfolg hat.
Daher war das in der Türkei schon ein arg stümperhafter Putschversuch. So stümperhaft, dass man sich wirklich fragen muss, ob das nicht durch Erdogan und seine engsten Unterstützer getürkt war.
Das ist großer Schmarrn. Es reicht nicht aus, immer nur "cui bono?" fragen. Auf diese Weise landet man schnurstracks bei halbgaren Verschwörungstheorien.
Wie sollte eine solche Inszenierung gelingen? Es ist damit zu rechnen, dass die beteiligten Obristen in Schauprozessen auseinandergenommen werden, wenn sie nicht zufällig verschwinden oder zufällig in Haft versterben. Wer gibt sich für so eine Inszenierung her? Möglicherweise hatte Erdogan gewisse Informationen über den Putsch erhalten und war auf der Hut (was angesichts des Grades der Unterwanderung durch den Geheimdienst nicht unwahrscheinlich ist). Eine Inszenierung erscheint gänzlich abwegig und wird - abgesehen von einigen Internetspinnern und selbsternannten Experten - auch von keinem westlichen Dienst angenommen.
Überdies haben die Putschisten wohl versucht, Erdogan zu attackieren, was jedoch misslang. Aber trotzdem war der Putsch nicht von vornherein zum Scheitern verurteilt. Denn es reicht häufig schon aus, dass der Autokrat sich aktuell nicht im Machtzentrum befindet - so war es auch hier, Erdogan hielt sich außerhalb der Hauptstadt auf. Hätte ein größerer Teil der Streitkräfte sich abwartend verhalten und wäre es Erdogan nicht gelungen, über verschiedene Kanäle große Teile der Bevölkerung zu aktivieren, dann hätten die Putschisten die Kontrolle über die Flughäfen aufrechterhalten und Erdogan hätte nicht zurückkehren können. Die Putschisten haben sich schlicht verzockt, selbst die Opposition und die Kurden sind nicht mit auf den Zug aufgesprungen. Wäre der Rückhalt in der Bevölkerung größer gewesen, dann wäre das eine ganz knappe Sache geworden.
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(16.07 2016, 19:29)Dremmler schrieb: (16.07 2016, 16:28)Wyman schrieb: (16.07 2016, 15:47)gustav69 schrieb: @Dremmler
Der Verdacht dass es eine Inszenierung sein könnte oder zumindest dilettantisch versucht wurde komm für mich daher, da es
doch den putschenden Hauptakteuren klar sein hätte müsen, dass sie auf jeden Fall Erdogan “ausschalten“ müssen ( wie auch immer).
Da dies meinem Wissen nach dies nicht versucht wurde bin ich etwas verwundert.
Edit: Lese gerade dass sie sein Urlaubshotel angegriffen haben, nur etwas zu spät......
schließt eine Inszenierung immer noch nicht aus, scheint aber doch wohl schlecht geplant gewesen zu sein.
Genau das ist ein entscheidender Punkt bei einem Putsch in einem Staat, an dessen Spitze ein starker Mann steht, der das Land als Diktator oder Autokrat führt: Man muss zuerst diesen starken Mann ausschalten, damit der Putsch gute Aussichten auf Erfolg hat.
Daher war das in der Türkei schon ein arg stümperhafter Putschversuch. So stümperhaft, dass man sich wirklich fragen muss, ob das nicht durch Erdogan und seine engsten Unterstützer getürkt war.
Das ist großer Schmarrn. Es reicht nicht aus, immer nur "cui bono?" fragen. Auf diese Weise landet man schnurstracks bei halbgaren Verschwörungstheorien.
Wie sollte eine solche Inszenierung gelingen? Es ist damit zu rechnen, dass die beteiligten Obristen in Schauprozessen auseinandergenommen werden, wenn sie nicht zufällig verschwinden oder zufällig in Haft versterben. Wer gibt sich für so eine Inszenierung her? Möglicherweise hatte Erdogan gewisse Informationen über den Putsch erhalten und war auf der Hut (was angesichts des Grades der Unterwanderung durch den Geheimdienst nicht unwahrscheinlich ist). Eine Inszenierung erscheint gänzlich abwegig und wird - abgesehen von einigen Internetspinnern und selbsternannten Experten - auch von keinem westlichen Dienst angenommen.
Überdies haben die Putschisten wohl versucht, Erdogan zu attackieren, was jedoch misslang. Aber trotzdem war der Putsch nicht von vornherein zum Scheitern verurteilt. Denn es reicht häufig schon aus, dass der Autokrat sich aktuell nicht im Machtzentrum befindet - so war es auch hier, Erdogan hielt sich außerhalb der Hauptstadt auf. Hätte ein größerer Teil der Streitkräfte sich abwartend verhalten und wäre es Erdogan nicht gelungen, über verschiedene Kanäle große Teile der Bevölkerung zu aktivieren, dann hätten die Putschisten die Kontrolle über die Flughäfen aufrechterhalten und Erdogan hätte nicht zurückkehren können. Die Putschisten haben sich schlicht verzockt, selbst die Opposition und die Kurden sind nicht mit auf den Zug aufgesprungen. Wäre der Rückhalt in der Bevölkerung größer gewesen, dann wäre das eine ganz knappe Sache geworden.
Das ist keineswegs Schmarrn. Die Aspekte, die gegen eine Inszenierung des Putsches durch Erdogan selbst sprechen, habe ich ja eingangs dieser Diskussion auch schon selbst genannt, und ich sage auch nicht, dass Erdogan und seine Getreuen das mit Sicherheit selbst inszeniert haben.
Aber genauso gut gibt es auch Aspekte, die dafür sprechen, dass hier eine Inszenierung durch Erdogan vorliegt, eben die Tatsache, dass der Putschversuch extrem stümperhaft durchgezogen und schnell beendet wurde und dass Erdogan und seine Gefolgsleute die einzigen Nutznießer dieses Putschversuchs sind. Erdogan kann nun endlich Dinge durchziehen, die vor dem Putsch noch deutlich schwerer waren, z.B. heute gleich mal die ca. 3.000 Richter absetzen. Der kann jetzt fast machen was er will, er muss nur noch sagen "Hey, die waren ja am Putsch beteiligt."
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Putschversuche kennt man nur von Bananenstaaten
und Ländern der dritten Welt. Tja, wohin steckt man
nun die Türken? Hoffentlich nicht in die EU!!!
„Wenn sie wüßten, was wir alles schon sicher haben für die kommende Saison.......“
- Uli Hoeneß
Attacke in einem Zug nahe Würzburg
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Jo, ein junger Afghane schrie "Alahu Akbar" und ging auf die Leute los. Hat aber natürlich KEINEN religiösen Hintergrund!
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Er soll irgndwas geschrieen haben, was, das ist noch nicht genau klar.
Interessant, dass ein Sondereinsatzkommando, welches den Flüchtigen Täter dann erschossen hat, "zufällig" in der Nähe war.
Der Flüchtige soll das SEK angegriffen haben. Hätte er das nicht getan und wäre lebend gefangen genommen worden, dann hätte er bestimmt einen milden Richter gefunden, der ihm 1 Jahr auf Bewährung oder sowas gegeben hätte. Ist ja ein "armer Jugendlicher", den man noch nach dem laschen Jugendstrafrecht hätte verurteilen können.:roll:
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Ihr müsst differenzieren
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19.07 2016, 03:16
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.07 2016, 03:17 von DerKölner.)
(18.07 2016, 23:31)Hardbaser schrieb: Jo, ein junger Afghane schrie "Alahu Akbar" und ging auf die Leute los. Hat aber natürlich KEINEN religiösen Hintergrund!
Bei dem aus Nizza hats ja auch 2 bis 3 Tage gedauert bis man dann rausfand wie geil er den IS fand...
Mein Herz schlägt gleich doppelt Rot-Weiß!!!
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(19.07 2016, 03:16)DerKölner schrieb: (18.07 2016, 23:31)Hardbaser schrieb: Jo, ein junger Afghane schrie "Alahu Akbar" und ging auf die Leute los. Hat aber natürlich KEINEN religiösen Hintergrund!
Bei dem aus Nizza hats ja auch 2 bis 3 Tage gedauert bis man dann rausfand wie geil er den IS fand...
Denke das war ironisch gemeint von Hardbaser
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